
Am 24. März 2018 riefen wir, das Aktionsbündnis Berlin gegen Tierversuche, zu einer Aktion gegen einen geplanten Tierversuch an Nachtigallen vor dem Roten Rathaus in Berlin auf. Unserem Aufruf sind viele Organisationen, Zusammenschlüsse und engagierte Einzelpersonen gefolgt. So forderten ca. 70 Personen am 24. März die Ablehnung des Antrags. Mit dabei waren die Ärzte gegen Tierversuche e.V. - AG Berlin, der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Berlin, die TierVersuchsGegner Berlin und Brandenburg e.V., die AG Tierschutz des Bündnis 90/Die Grünen, das Streetteam von PETA ZWEI, Sea Shepherd Berlin, der Aktive Tierschutz Berlin e.V. sowie die Aktion Fair Play und andere.
Zum Hintergrund
Dr. Daniela Vallentin, Freie Universität Berlin, plant einen Tierversuch an Nachtigallen. Sie möchte den Vögeln Elektroden ins Gehirn einsetzen, um die Hirnströme zu messen. Der Versuch soll Erkenntnisse über Autismus bei Kindern liefern. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), die Genehmigungsbehörde für Tierversuche in Berlin, hat den Antrag genehmigt, jedoch die Anzahl der Nachtigallen von 50 auf 35 reduziert und vorgegeben, dass die Vögel aus einer Zucht stammen müssen. Die Forscherin hat anschließend dennoch einen Antrag auf Entnahme von Nachtigallen aus der Natur bei der Umweltverwaltung in Berlin gestellt, dieser wurde jedoch abgelehnt. Zwischenzeitlich wurden weibliche Nachtigallen aus einer Zucht besorgt, am 11. März 2018 wurde ein Antrag auf Entnahme von Nachtigallen zum Zwecke der Paarung gestellt. Dieser Antrag liegt der Umweltverwaltung nun vor.
Für das Forschungsvorhaben wurde eine Förderung in Höhe von 1,5 Mio. Euro vom Europäischen Forschungsrat bewilligt, diese ist zeitlich gebunden. Berlins Regierender Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller verlangte laut Presse eine schnelle Klärung und Steffen Krach, Wissenschaftssekretär, organisierte ein Treffen aller beteiligten Parteien. Das Ergebnis war erschreckend: Die Berliner Umweltverwaltung versprach eine zügige Prüfung des Antrags.
Wir fordern die Umsetzung der Berliner Koalitionsvereinbarung
Den Einsatz der Politik kritisieren wir stark. In der rot-rot-grünen Koalitionsvereinbarung hat sich der Berliner Senat klar gegen Tierversuche ausgesprochen. Darin heißt es: Die Koalition will Tierversuche auf das absolut notwendige Maß reduzieren und fördert verstärkt Alternativmethoden. Gemeinsam mit den Universitäten will die Koalition Berlin zur Forschungshauptstadt für Ersatzmethoden machen." Wir haben den Berliner Senat an sein Koalitionsversprechen erinnert und fordern ihn auf, sich daran zu halten. Der Tierversuch an Nachtigallen darf nicht genehmigt werden!
Setz auch Du Dich gegen den Tierversuch an Nachtigallen ein und unterschreibe die Petition "Nein zu Tierversuchen an Nachtigallen"!