Ok, jetzt ist es also passiert: Tierexperimentatoren sollen andere Tierexperimentatoren überprüfen und denen schlimmstenfalls die Labore schließen. Nicht auszuschließen, dass es es sich um
frühere Kollegen handelt, die man da überprüft, Menschen, zu denen sich soziale Kontakte gebildet haben, frühere Vorgesetzte... Eigentlich nicht schwer zu verstehen, dass es hier sowas wie einen
Interessenskonflikt geben kann, oder?
Das alles ist schlimm, aber aktuell wie im Artikel beschrieben offenbar nicht auf die Schnelle zu ändern. Berlin gegen Tierversuche stellt daher folgende konkrete Forderungen, die SOFORT
umgesetzt werden können:
1. Wir brauchen Regeln, um Interessenkonflikte bei Neueinstellungen zu vermeiden. Das gilt in der Politik im Großen wie im Lageso im Kleinen. Hier muss die Politik Guidelines erarbeiten und dann
auch umsetzen. Und vielleicht sollte man auch darüber nachdenken, ob die Beamten, die solche Einstellungen vornehmen, zurecht Personalverantwortung tragen.
2. Wir brauchen Durchführungsregeln, die zumindest verhindern, dass Experimentatoren Labore prüfen, an denen sie früher selbst gearbeitet haben. Das ist eigentlich selbstverständlich, aber wir
wollten es nur nochmal erwähnt haben.
3. Wir fordern maximale Transparenz über die Arbeit des Lageso:
- Wieviele Kontrollen werden durchgeführt?
- Wieviele davon sind unangemeldet (nur die zählen wirklich!)?
- Welche Findings gab es bei wem?
- Nach welchen Prüfprotokollen wird was genau alles kontrolliert?
Wir fordern, dass dieser Bericht mindestens jährlich auf den Web-Seiten des Lageso veröffentlicht wird, damit sichtbar wird, ob diese neuen Stellen noch irgendetwas bringen. In den letzen Jahren
wurde, das kann man angesichts von 99 Tierversuchslaboren so sagen, so gut wie gar nicht kontrolliert. Das muss sich ändern, Berlin gegen Tierversuche bringt einen entsprechenden Antrag im
Tierschutzbeirat ein.
Es kann nicht sein, dass jeder Parkplatz in dieser Stadt täglich mehrmals kontrolliert wird, die 99 Tierversuchslabore aber so gut wie nie oder jetzt mit sehr wohlwollenden Prüfern. Lieber Senat,
hier war die Absicht gut, die Umsetzung aber grottenschlecht, hier muss was passieren, solange bis diese Labore geschlossen werden!
Hier geht es zum angesprochenen Artikel in der taz vom 17.10.18 ...weiterlesen