
Eigentlich sollen Universitäten ja ein Ort des offenen Diskurses sein. Die Freie Universität Berlin holt lieber die Polizei, wenn Tierschützer darauf aufmerksam machen, dass Tierversuche
wissenschaftlicher Unfug sind. Gleich zweimal mussten wir unsere Silent Line zur Langen Nacht der Wissenschaften verlegen, bis dem Hausrecht der Uni endlich genüge getan war. Derweil durften
drinnen sog. Wissenschaftler weiterhin behaupten, dass Tierversuche sinnvoll und notwendig sein.
Das ist ganz klar nicht so: Tierversuche sind wissenschaftlicher Unfug, da sie nicht zuverlässig auf den Menschen übertragbar sind. Schon die Ergebnisse von Menschen untereinander sind nicht
immer aufeinander übertragbar, die Daten einer Ratte also um so weniger. Darüber hinaus lassen sich sehr viele Studien nicht mal reproduzieren, eine Mindestanforderung an wissenschaftliches
Arbeiten. Auch die Auswahl der Tiere für einen Tierversuch folgt in erster Linie ökonomischen Kriterien (deshalb werden hauptsächlich Mäuse und Ratten verwendet, die sind eben "billig"), denn es
gibt natürlich keine wissenschaftlich fundierte Methode, um die "geeignete" Tierart für einen Tierversuch auszuwählen. Kann es ja auch nicht geben, da der Vergleich von Äpfeln mit Birnen halt
nicht mal einem Grundmaß an wissenschaftlichem Anspruch genügt.
Wir wundern uns, dass dieses ethisch in keiner Weise zu rechtfertigende endlose Quälen von Millionen von Tieren immer noch als "Wissenschaft" durchgeht, dass Menschen wider besseres Wissen und
trotz aller Skandale immer noch darauf vertrauen, dass staatliche Gelder immer noch in diese untergehende Forschungsdisziplin gesteckt werden, wo neue, innovativere, zuverlässigere Verfahren
endlich weiter entwickelt und validiert werden müssten.
Es gibt bessere Methoden. Denn mit dem Menschen vergleichbar ist wenn überhaupt, dann nur der Mensch. Also müssen wir mit menschlichen Zellen testen, die zu Mini-Organismen zusammengelegt
werden.
Ausserdem können wir heute am Menschen mit unglaublich geringen Dosen testen (Microdosing). "Die Dosis macht das Gift", je kleiner die Dosis, desto weniger giftig. Heute haben wir Meßinstrumente,
die auch bei so geringen Dosen bereits Wirkungen messen können und zu wirklich belastbaren Aussagen kommen. Wesentlich besser als der Tierversuch, bei dem 95% aller getesteten Wirkstoffe beim
Menschen dann eben doch versagen.
Es ist schade, dass die Universität immer noch an den alten Zöpfen festhält, die Arzneimittel leider nicht sicherer machen. Es ist schade, dass mitten in unserer Stadt jedes Jahr immer noch
hunderttausende Tiere zum Teil brutal zu Tode gequält werden und das dann in Veranstaltungen der Universität auch noch unkritisch schöngeredet wird.
Natürlich kommen wir wieder, um die Universität an wissenschaftliche Mindeststandards, an ethische Verantwortung dem Tier gegenüber und an echte Innovation, wirklichen Forschergeist zu erinnern.
Uns geht es um gute Wissenschaft und sichere Medikamente. Und das geht besser ohne den Tierversuch.