
Gesetzeswidrigkeit, Unwissenschaftlichkeit, Gefährdung des Wohls von Patienten – die Liste der begründeten Argumente gegen Tierversuche ist lang. Doch nichts ist so bleibend und eindringlich wie die jüngsten Undercover-Aufnahmen aus dem LPT (Laboratory of Pharmacology and Toxology) Hamburg (zu finden auf YouTube), denen sich auch ein am 12. Oktober erschienener Artikel der Süddeutschen Zeitung widmete. Viel Mut gehört dazu, sich wie Lucas Kante (Name abgeändert), Mitglied der „Sonderkommission Tierschutz“, als Tierpfleger in ein Labor zu schleusen; sich Tag für Tag wieder das Leid vor Augen führen zu müssen. Doch scheint es der einzige Weg, das grausame Bild der unnötigen Tierversuche nach außen tragen zu können. Es ist ein Milliardengeschäft und der Zugang bleibt der Öffentlichkeit aus gutem Grund verschlossen. Selbst behördliches Eingreifen blieb – trotz klar erkennbarer Verstöße - aus, wie der Fall des LPT Hamburg zeigte. Obwohl es in der EU gesetzlich vorgeschrieben ist, Tierversuche zu reduzieren und Zucht, Unterbringung und Pflege zu verbessern, werden die Richtlinien in Deutschland nicht hinreichend umgesetzt; es finden kaum unangekündigte Kontrollen statt, die Versuchsanträge werden nicht konsequent geprüft. Gerade mal einen Kubikmeter Platz haben einige der Makaken-Affen im Versuchslabor – ein Maß weit unter gesetzlicher Vorschrift. Von der fehlenden Behandlung kranker Tiere und der Handhabung während der Versuche ganz zu schweigen, wie der verstörende Bericht von Lucas Kante zeigt: Er beobachtete, wie ein Pfleger einen Affen gegen einen Türrahmen schlug und Hunde in ihrem eigenen Blut verendeten. Dieses auf Profit ausgerichtete, sinnlose Morden und Leiden muss endlich aufhören. Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit und unterzeichnen Sie die Petition gegen die Missstände im LPT Hamburg oder schließen sich der am 19. Oktober stattfindenden Großdemonstration an.