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Tierversuchszahlen Berlin 2018

Sie sind da: die neuen Tierversuchszahlen der getöteten oder verbrauchten Tiere für das Jahr 2018 in Berlin, veröffentlicht vom Lageso. Die Zahlen sind gestiegen.

Nun sind es 222.588 verbrauchte Tiere, 222.588 Mal unendliches Leid, 222.588 Mal ungelebtes Leben.

Stimmt, nur wenig gestiegen, aber sie sind gestiegen anstatt stark gesunken. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht.

Es ist wirklich alarmierend, dass trotz aller Erklärungen, Bereitschaftsversprechen und guten Worte der Wissenschaftler, an der Reduzierung der Tierversuche zu arbeiten, dieses Ergebnis zustande gekommen ist.
Es lässt nicht im Geringsten den Willen der Forschenden erkennen, auch nur in etwa die Ziele des Koalitionsvertrags anzuerkennen oder die der Tierversuchsrichtlinie zu verfolgen.

Wie heißt es doch im Koalitionsvertrag:
"Die Koalition will Tierversuche auf das absolut notwendige Maß reduzieren und fördert verstärkt Alternativmethoden. Gemeinsam mit den Universitäten will die Koalition Berlin zur Forschungshauptstadt für Ersatzmethoden machen.

Bei diesem Ergebnis müssen wir fragen:
Wo bleibt eine Definition für das absolut notwendige Maß - dieses Maß wird vom Forschenden bestimmt!
Verstärkt Alternativen fördern – traurig, wenn das Ergebnis ein Anstieg der Tierversuchszahlen ist!
Berlin zur Hauptstadt der Ersatzmethoden zu machen – diese Zahlen lassen uns an der Zusammenarbeit mit den Universitäten zweifeln.
Wir sind es leid von den Forschern zu hören, wir wollen ja alles das Gleiche, nämlich die Reduzierung und Abschaffung der Tierversuche. Wenn das das Ergebnis ist, dann können wir nicht das Gleiche wollen. Wir wollen, dass ernsthaft an der Abschaffung aller Tierversuche gearbeitet wird und zwar sofort. 

Die jetzt veröffentlichte Tabelle straft alle, die auch nur im Entferntesten an den Willen eines Paradigmenwechsels glaubten. Und doch wird er kommen, wenn nämlich der Fortschritt modernster Forschung anderer Länder Deutschland überrannt hat.

Tierversuche werden massiv durch Steuergelder und die Deutsche Forschungsgesellschaft finanziert, während die tierversuchsfreie Forschung um Almosen kämpft, mit kleinen Preisgeldern gestreichelt wird, nach dem Motto, hast du fein gemacht. Einen Ausstiegsplan aus Tierversuchen für ganz Deutschland und somit auch für Berlin anzuwenden, Gesetze und Verordnungen zu befolgen sind dringender denn je notwendig.
Ein Umdenken muss endlich erfolgen.
Gelder sind anders zu gewichten, um auf tierversuchsfreie Forschungsmethoden umzusteigen.
Hier ist die Politik weiter gefragt, die Gesellschaft wird es mit Wählerstimmen belohnen.
Es gibt noch viel zu tun. Für die Tiere ist LPT überall!