
Viele derzeit erscheinende Medienbeiträge beziehen die Stellung, Experimente an Frettchen, Mäusen und Rhesusaffen seien entscheidend auf dem Weg zu Medikamenten und einem Impfstoff gegen
COVID-19.
Eine gefährliche Aussage, die Menschen in falscher Hoffnung und Sicherheit wiegen kann, denn die im Labor künstlich krank gemachten Tiere haben einen völlig anderen Stoffwechsel, andere
Immunreaktionen und eine kürzere Lebensspanne als der Mensch. Bereits der Nobelpreisträger Dr. Robert Koch bemerkte 1906: „Ein Tierversuch gibt nie sichere Indikationen auf das Ergebnis desselben
Experimentes am Menschen.“
Dennoch wird weiter an dieser unwissenschaftlichen Methodik festgehalten – und das, obwohl tierverbrauchsfreie, humanbasierte Methoden bereits wichtige Ansatzpunkte im Kampf gegen das SARS-CoV-2-Virus bilden, wie aktuelle Beispiele beweisen. So zeigt eine kürzlich im Fachmagazin »Cell« (1) erschienene Studie, dass an COVID-19 erkrankte, aus menschlichen Zellen gezüchtete Organoide erfolgreich mit löslichen ACE2-Rezeptoren behandelt werden konnten. Daneben macht es das von MatTek Life Sciences entwickelte 3-D-Lungenmodell auf Zellbasis (2) möglich, die Auswirkungen von Substanzen auf die tieferen Abschnitte der menschlichen Lunge zu untersuchen. Ganz ohne die Risiken von Nebenwirkungen, die Tierversuche mit sich bringen. Hierbei ist auch noch einmal zu betonen, dass es sich bei tierverbrauchsfreien Methoden keinesfalls um »Alternativen« zu Tierversuchen handelt, denn von Alternativen kann nur die Rede sein, wenn sie etwas Gleichwertiges ersetzen.
Ist es nicht verwunderlich, dass aus Furcht vor einer Übertragung des Coronavirus mehr als 10.000 Nerze in den Niederlanden getötet (3) wurden, während im Labor die sogenannten »VelocImmune« Mäuse gentechnisch bewusst so verändert werden, dass sie anfällig für SARS-CoV-2 sind? Vielleicht nicht so sehr, wenn man betrachtet, dass diese mit menschlichem Immunsystem ausgestatteten »Xenomäuse« nicht nur von Pharmafirmen konzipiert, sondern auch direkt patentiert wurden.
Die von Medien laut angepriesene »Hoffnung« eines Medikamentes gegen COVID-19 aus von den Mäusen produzierten Antikörpern (4) bekommt mit etwas Hintergrundwissen schnell einen sehr bitteren Beigeschmack.
Die Liste von Risikomedikamenten ist lang. Nicht selten kommt es – wie bei der Substanz BIA 10-2474 im Januar 2016 – trotz umfangreicher Tests an Mäusen, Ratten, Hunden und Affen zu schweren Komplikationen, oder sogar dem Tod der menschlichen Probanden. Kein Wunder, handelt es sich doch bei der Verabreichung von im Test am Tier »erprobten« Wirkstoffen um ein reines Glücksspiel.
Ironischer Weise gibt sogar ein Bericht der Expertenkommission der britischen Pharmaindustrie von 1963 bereits selbst an: „Das Resultat eines Arzneimittel-Toxizitätstests an einer bestimmten Tierart hat keine Gültigkeit für eine andere Spezies.“ Man sollte meinen, spätestens aus gravierenden Vorfällen, wie denen zu DDT, das im Tierversuch als unbedenklich eingestuft wurde, hätte die Menschheit gelernt. Denn man kann nicht zweimal den gleichen Fehler begehen. Beim zweiten Mal ist es nämlich kein Fehler mehr, sondern eine Entscheidung.
Zu unser aller Wohl und Gesundheit sollten – gerade in diesen Zeiten – Forschungsgelder in humanbasierte, wissenschaftlich fundierte, tierverbrauchsfreie Methoden fließen. Für einen Neustart in eine moderne, gerechte Zivilgesellschaft, die Weisheit an Stelle von eingefleischten Ideologien verfolgt.
1 - https://www.cell.com/…/products/co…/CELL_CELL-D-20-00739.pdf
2 - https://www.mattek.com/products/epialveolar/
3 - https://www.nordbayern.de/…/nerze-in-den-niederlanden-wegen…
4 - https://kurier.at/…/hoffnung-genetisch-veraendert…/400788902