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Tierversuchszahlen 2019 aus Deutschland!

Sind sie endlich gesunken? Im Gegenteil!

Wie jedes Jahr hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Tierversuchszahlen an die EU gemeldet. Für das Jahr 2019 belief sich die Zahl der Versuchstiere auf 2.902.348. Das sind 77.282 Tiere mehr als 2018. Das BMEL beschreibt diese Entwicklung als „Im Vergleich zum Vorjahr bewegen sich die Zahlen auf einem weitgehend gleichbleibenden Niveau.“
Uns sagt diese Zahl etwas anderes – für uns ist es 77.282 x mehr unendliches, nicht zu beschreibendes Leiden. Das ist kein weitgehend gleichbleibendes Niveau, das ist eine Schande für die Wissenschaft und auch für die Politik.
2018 zu 2017 hatten wir einen Anstieg um 17.768 Tiere. Darüber waren wir sehr empört. Aber nun wurde auch das  2019 getoppt – da gab es einen Anstieg um 77.282 Tiere. Es ist einfach nicht fassbar. Wo bleibt da der vielgepriesene Fortschritt? Laut BMEL unterstützen sie die Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen. Leider scheint diese Unterstützung nicht von Erfolg gekrönt zu sein, denn sonst müsste es doch einen erkennbaren Rückgang der Versuchstierzahlen geben.
Vergessen dürfen wir aber nicht, dass in dieser horrenden Zahl nur im Tierversuch verwendete Tiere gezählt werden. Dazu kommen noch die Tiere, die in Forschungsanstalten und Zuchtbetrieben gezüchtet, dann aber nicht weiterverwendet, sondern getötet werden.
Im Jahr 2017 waren es in Deutschland mehr als 3,9 Millionen Tiere.
Davon ausgehend, wären es in 2019 mehr als 6 Millionen Tiere die letztendlich für Tierversuche in Deutschland getötet wurden.  


Nun zu den einzelnen Zahlen:
An oberster Stelle der missbrauchten Tiere stehen, wie immer, die Mäuse (ca. 1,4 Mill. Tiere), gefolgt von den Ratten (196.973 Tiere). Diese Zahlen sind von 2018 zu 2019 gesunken. Gestiegen ist der Anteil der Kaninchen (94.240 Tiere), der Vögel (35.718 Tiere) und extrem der Anteil der Fische um mehr als 80% auf 347.543 Tiere. Des Weiteren wurden
3.276 Affen und Halbaffen, 3.519 Hunde und 954 Katzen im Tierversuch „verbraucht“.

Es sind nicht nur Zahlen, dahinter verbirgt sich Leben, das leben will.
Das sollten wir niemals vergessen.

Aus der Statistik können wir auch ersehen für welche Zwecke die Tierversuche durchgeführt wurden.Wie auch im Vorjahr entfallen 47% auf die Grundlagenforschung und 22% auf gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche, 13 % entfallen 2019 auf die angewandte Forschung.

Eine detaillierte Aufstellung finden Sie auf der Seite des BMEL.

Wie lange wollen die Wissenschaftler noch an ihrem alten Goldstandard, dem Tierversuch, festhalten?
Wie lange will die Politik ihre Augen vor dem Elend verschließen?
Wie lange soll die tierversuchsfreie Forschung noch ein „Außenseiterdasein“ führen?

Diese Zahlen beweisen wieder einmal, dass es einen Paradigmenwechsel geben muss.
Wir benötigen dringend einen detaillierten Ausstiegsplan aus dem Tierversuch.
Nicht irgendwann – JETZT.